Donnerstag, 13. April 2006

"Endlich rauchfrei!?" oder "Eine Sucht löst die Andere ab"

Hallo alle zusammen,
also ich bin ja nun seit dem 02.Februar2006 rauchfrei und ich muss mich jetzt mal ein wenig darüber auslassen: womit fange ich nur an? Am besten ersteinmal damit, warum ich diese Entscheidung, ab nun ein rauchfreies Leben zu führen, vor jetzt schon über zwei Monaten traf. Eine Woche nach meinem Geburtstag, es war ein Freitag Abend, telefonierte ich mit meiner Freundin Marike (ebenfalls Raucherin). Wir schnackten bestimmt zwei Stunden über Gott und die Welt und "zogen" eine nach der anderen durch (Ich ertappte mich oft dabei, einfach bei Freunden oder Familienmitgliedern anzurufen, um nicht alleine zu rauchen, sondern bei einem gemütlichen Schnack am Telefon). Das war für mich zu einem "netten" Ritual geworden. Gegen elf Uhr nahmen wir dann voneinander Abschied, da ich ziemlich kaputt war und ins Bett wollte. Ich war diesen Abend alleine zu Hause, da mein Freund sich in Kiel rumtrieb. Da lag ich also in meinem Bett und dachte nach. Plötzlich spürte ich beim Schlucken etwas Unangenehmes im Hals. Das fühlte sich ganz komisch an und tat weh. Als erstes dachte ich, dass mir meine Phantasie einen Streich spielte, doch dieses Gefühl, einen Fremdkörper in meinem Hals zu haben, stellte sich einfach nicht ein. Dann kam mir der Gedanke, dass ich Kehlkopf-Krebs haben könnte. Völlig schwachsinnig, da Krebs weder weh tut, noch sich ganz plötzlich "Klumpen" im Hals bilden. Aber dieser Gedanke verließ meinen Kopf nicht mehr, ganz im Gegenteil, in meinem Hirn entwickelten sich weitere, ungewollte Situationen: ich gehe zum Arzt, der schaut in meinem Mund und eröffnet mir diese eben genannte, schreckliche Diagnose. Somit lag ich die ganze Nacht wach und konnte bis zum Morgen nicht mehr schafen. Zudem ich auch noch alleine war und ich keinen mit meinen Hirngespinnsten belästigen konnte/wollte. Da hätte mich ja jeder ausgelacht!!!Auf jeden Fall schwor ich mir Eines diese Nacht: Ich werde keine Zigarette mehr in den Mund nehmen. Auch wenn es sich keiner vorstellen kann, ich hatte wirklich Angst, dass ich krank sein könnte und falls nicht, dass dies jetzt noch mal eine Chance für mich ist, ein rauchfreies Leben zu beginnen. Und ich habe wirklich ganz schön viel weggeraucht. Seit zehn Jahren im Schnitt eine Schachtel am Tag, mal ein bißchen mehr(z.B. am Wochenende beim Weggehen), mal ein bißchen weniger(am Tag danach ;-)).
So, das war eigentlich mein Beweggrund vom Glimmstengel wegzukommen, auch wenn es ein höchst Merkwürdiger ist. Jedoch hat er bei mir gewirkt: seit über zwei Monaten halte ich durch.
Der einzig negative Beigeschmack ist allerdings, dass ich das Geld, was ich jetzt nicht mehr für Zigarretten ausgebe, für allen anderen möglichen Kram aus dem Fenster schmeiße(Drei Kochbücher in einer Woche müssen ja eigentlich auch nicht sein). Immer mit der Begründung: "Das hätte ich ja sonst für Zigarretten auch ausgegeben.." Naja, wie sagte eine Freundin sehr treffend zu diesem Phänomen: "Eine Sucht löst die Andere ab!" Nun bin ich zwar über zwei Monate rauchfrei aber dafür kaufsüchtig und pleite.....!

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